Saison 2021/22
Serie A (1. Liga ITA)
19. Spieltag

Stadio Giuseppe Meazza (San Siro)
(Mailand / ITA)

Mittwoch, 22. Dezember 2021 / 18:30 Uhr

Inter Mailand -
FC Turin

1:0 (1:0)

Tor:
1:0 (30.) Denzel Dumfries

Gelbe Karte: Hakan Calhanoglu (65.) / - .
Schiedsrichter: Marco Guida

Zuschauer: 41.413

Wie im dritten Teil des Berichts erwähnt, hatten wir ein klein wenig Chaos mit dem Verkehr in Novara, aber gegen 16:30 Uhr konnten wir die Stadt endlich verlassen und uns auf dem Weg zum (für mich) Highlight der Tour zu machen. Endlich, endlich, endlich mal das Giuseppe Meazza (San Siro) Stadion zu kreuzen. Ich kann es mir selbst nicht erklären, warum ich bisher noch nicht dort war, denn Mailand ist ja keine Weltreise, aber es hatte sich bisher einfach noch nicht ergeben.

Aber dieses Makel sollte sich heute ja endlich ändern und wir kamen recht gut bis Mailand durch, bis wir in die Innenstadt fuhren. Hier war natürlich einiges an Verkehr und so entschieden wir uns gar nicht erst weiter in Richtung Stadion zu fahren, sondern am etwa zwei Kilometer Fußmarsch entfernten Lampugnano Bus Terminal war ein großer Parkplatz und hier stellten wir unser Auto ab. Vor dem Spiel noch schnell die vier Euro Gebühren bezahlt, machten wir uns dann au den Fußmarsch gen Stadion. Hier kamen wir eine knappe dreiviertel Stunde vor Spielbeginn an und mussten auch wieder ziemlich eine halbe Runde ums Stadion laufen und uns dann in einer langen Schlange einreihen. Kurzzeitig bestand das Gefühl, dass es mit dem Anpfiff eng werden könnte, aber es ging echt schnell voran und gefühlt waren wir trotz der ca. 40-50 Meter langen Masse an Menschen schneller im Stadion, als am Vorabend bei Juventus, wo maximal mal acht bis zehn Personen vor uns standen. So betraten wir gegen 19:10 Uhr den Innenraum des Stadions und saßen keine fünf Minuten später bereits auf unseren Plätzen im Unterrang, welche uns nur zehn Euro im Pre Sale gekostet hatten.

Schnell ein paar Fotos geschossen, welche aber aufgrund des dichten Nebels im und um das Stadion leider teilweise ganz miese Qualität haben, ging kurz darauf auch das Spiel schon los. Gestern etwas über 11.000 Zuschauer und miese Stimmung gehabt, waren heute knapp über 40.000 im Stadio Giuseppe Meazza und die Mitmach-Quote war auch um ein vielfaches höher und es herrschte über weite Strecken des Spiels eine gute Stimmung. Den Gästeblock im Oberrang, indem sich etwa 300 Fans aus Turin befanden, sahen wir leider nicht sehr gut ein und er war auch im Unterrang nur selten zu vernehmen.

Inter, welches mit einer überragenden Form von neun Siegen und zwei Unentschieden aus den letzten elf Spielen in diese Partie ging, machte von Beginn an Druck und hatte in der ersten Viertelstunde bereits ein halbes Dutzend Eckbälle, welche alle vom Ex Bundesliga-Spieler Hakan Calhanoglu in den Strafraum getreten wurden. Weitere bekannte Spieler aus der deutschen Eliteliga gab es mit Ivan Perisic, Arturo Vidal und Edin Dzeko bei den blau-schwarzen, sowie Josip Brekalo beim FC Turin zu genüge. Diese Standards brachten aber nichts ein und nach einer halben Stunde war es ein Querpass von Dzeko, welcher beim niederländischen Nationalspieler Denzel Dumfries landete, der gekonnt ins lange Eck vollstreckte. Aber Torino machte es wirklich gut und ließ Inter wenig zur Entfaltung kommen und setzte hin und wieder selbst offensiv auch Nadelstiche. In den letzten Minuten des Spiels hatten die Heim-Fans mehrmals den Atem angehalten, aber am Ende blieb es zu unserem Tour-Abschluss beim knappen 1-0 Sieg für die Nerazzurri,

Nach dem Spiel machten wir uns wieder auf den Fußmarsch zum Auto und kamen erstaunlich gut vom gefüllten Parkplatz runter und auch ganz gut durch den Verkehr der Stadt, so dass wir gegen 21:20 Uhr bereits auf die Autobahn auffahren konnten. Leider reichte die Zeit zwischen den beiden Spielen nicht für den Besuch einer Pizzeria und so musste kurz hinter Mailand ein amerikanisches Schnellrestaurant für das Abendessen her halten. Frisch gestärkt machten wir uns dann auf die knapp 720 Kilometer Heimweg, der uns an Como vorbei am Grenzübergang Chiasso in die Schweiz führte. Die Fahrt verlief problemlos und meine beiden Mitfahrer waren zeitweise beide am schlafen, bis wir kurz hinter Ambri-Piotta vorbei an der neu erbauten Eishalle (die ich auch noch kreuzen muss) an den 17 Kilometer langen Gotthard-Tunnel kamen. Hier staute es sich plötzlich vor einer roten Ampel und ich dachte, dass evtl. Blockabfertigung gemacht wird und wollte es im Internet überprüfen, als ich sah, dass der Tunnel jeden Mittwoch auf Donnerstag Nacht von ca. 23 bis 1 Uhr für die Durchfahrt von Schwerlastverkehr gesperrt ist. Na prima, wir hatten ja erst 23:45 Uhr und es konnten uns 75 Minuten unfreiwillige Pause blühen, welche ich mit am Handy daddeln oder immer mal kurze Runden bei -7,5 Grad rund um mein Auto verbrachte. Glücklicherweise sprangen um 0:30 Uhr nach "nur" 45 Minuten Pause die Ampeln auf grün und wir konnten wieder weiter fahren. Luzern und Basel ließen wir hinter uns liegen, ehe ich kurz vor Freiburg noch einen Autohof ansteuerte und da wir es eh mit dieser Tankfüllung nicht nachhause packen würden, wurde auch direkt noch mal vollgetankt. Einen warmen Kaffee gab es auch noch und weiter ging die Fahrt in Richtung Heimat. Zwischen Karlsruhe und Mannheim gab es noch mal einen ganz kurzen Stop zum pinkeln und dann ging es wieder weiter. Asche wurde in Weißkirchen ausgeladen und auch Christian brachte ich wieder sicher zuhause in Glauburg - Stockheim an. Danach tankte ich für eine faire Abrechnung nochmal in Selters voll und sprang in Ortenberg kurz in die Bäckerei um Brötchen für´s Frühstück zu holen. Gegen 6:15 Uhr war ich dann zuhause und konnte den Motor nach 1.870 Kilometern in den letzten 51,5 Stunden abstellen. Die Brötchen noch schnell in der Wohnung der Eltern abgeliefert, war ich komplett geschlaucht aber absolut glücklich über den gelungen Italien-Trip und froh, als ich dann zeitnah nach dem ausräumen der Tasche dann endlich im Bett meine Augen schließen konnte.

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