Nächster Tag, nächstes Pflichtspiel in Hessen: Heute mal wieder ein Pokalspiel! Wie gestern bereits gab es leider erneut keinen Hauptplatz eines Kreisoberligisten zu kreuzen, deswegen entschied ich mich für das Achtelfinale des Kreispokal in Wetzlar beim A-Ligisten SG Hohenahr, deren Hauptspielort im Stadtteil Hohensolms liegt. In der Liga steht man auf Platz 6 und trifft heute mit der SpVgg. Lemp auf einen Ligakonkurrenten, der tabellarisch gesehen nur ein Platz und vier Punkte vor ihnen steht. Erneut war also eigentlich alles angerichtet für eine spannende Partie, allerdings weiß man natürlich nie, wie ernst die jeweiligen Vereine den Pokalwettbewerb nehmen. Bestes Beispiel gestern im gleichen Wettbewerb, als ein Team der Kreisliga A einen Gruppenligisten mit 11-0 (!!) schlug, weil der zwei Klassen höher spielende Verein mit seiner Reserve-Mannschaft angetreten war, die selbst zwei Ligen unter den Gastgebern spielt.

Nach Feierabend gab es für mich üblicherweise zuhause Abendessen und danach hatte ich heute sogar mal wieder eine Stunde Zeit die Couch zu drücken. Um 18:20 Uhr machte ich mich dann auf den Weg und hatte einen Puffer von knapp über zehn Minuten. Ich fuhr absolut gemütlich, konnte trotzdem die Zeit einhalten und nachdem ich kurz hinter Wetzlar die A45 verlassen hatte, musste ich noch einige Kilometer auf teilweise ziemlich kurvigen Landstraßen hinter mich bringen, konnte aber mein Auto um 19:20 Uhr, also exakt zehn Minuten vor Anpfiff, in der Nähe des Sportgeländes abstellen. Ich betrat dieses, sah direkt auch schon mit Christian den ersten Hopper-Kollegen und nachdem ich meine Foto-Runde gedreht hatte, waren mit Valentin und Jonas die nächsten Beiden eingetroffen. Es handelte sich nicht nur um ein Spiel zweier Ligakonkurrenten, nein, es war auch noch ein Derby, denn die beiden Orte trennen nur knapp fünf Kilometer. Dementsprechend fanden sich heute bei Temperaturen knapp über dem Minuspunkt auch stattliche 130 Zuschauer (laut Jonas sogar 132) ein. Die erste Halbzeit trug nicht wirklich zur Erwärmung bei und man konnte eigentlich mit einem torlosen Gang in die Kabine rechnen, aber eine Minute vor der Pause gingen die Gastgeber dann nach einem eigentlich nicht gut geschossenen Freistoß, der aber in den Strafraum abgeleht wurde, in Führung. Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste in den ersten 15-20 Minuten klar besser und konnten sich folgerichtig auch das 1-1 erspielen. Erst danach wachte die SG wieder auf und die Partie wurde ausgeglichener. Es gab auf beiden Seiten noch die ein oder andere Tormöglichkeit, aber der Ball wollte einfach nicht mehr in die Maschen. Wir hofften, dass es keine Verlängerung geben würde, sondern direkt Elfmeterschießen. Als es dann soweit war und der Schiedsrichter nach 90+1,5 Minuten die reguläre Spielzeit beendete, erfuhren wir dass im Kreis Wetzlar immer direkt die Entscheidung vom Punkt gesucht wird. Die SpVgg. Lemp begann und legte von nun an vor, wobei der zweite Akteur der Gastgeber bereits Nerven zeigte. Da die ersten vier Spieler der Gäste trafen, hatte der fünfte und letzte Schütze alles in seiner Hand, aber er konnte die Entscheidung nicht herbei führen. Allerdings scheiterte der insgesamt zehnte und somit letzte Schütze auch und aus diesem Grund zogen die Gäste dann mit 4-5 nach Elfmeter-Kicken ins Viertelfinale des Kreispokal ein. Aufregung gab es dann noch nach dem Spiel, als ein Zuschauer den jungen Schiedsrichter beleidigte und dieser versuchte vom Kapitän der Heim-Mannschaft den Namen bzw. Daten des Besuchers zu erhalten. Sicherlich hatte der Unparteilische vielleicht nicht seinen allerbesten Tag, aber große oder spielentscheidende Fehler waren da definitiv nicht dabei und bei allen Emotionen, so weit sollte man sich dann doch im Griff haben. Unschönes Ende eines eigentlich ganz netten Pokalabends.

Ich stieg um 21:35 Uhr im Lahn-Dill-Kreis in mein Auto und musste zuerst wieder das kurvige Stück Landstraße fahren, bevor ich endlich wieder auf der A45 war. Logischerweise hatte ich hier keinen Verkehr mehr und kam gut voran, obwohl ich wieder mal recht gemütlich unterwegs war. Um ziemlich genau 22:30 Uhr stellte ich dann mein Auto in meiner Garage ab und nach einer warmen Dusche verschwand ich auch alsbald in mein Bett, obwohl es noch einige Zeit dauerte bis ich dann letztendlich erst einschlief.